· Schwimmabzeichen ·

An manchen Wochenenden (Durchsage im Freibad beachten) nimmt die Wasserwacht im Freibad Schwimmabzeichen ab. Interessierte können sich bei uns am Wachstand melden und uns mitteilen, welches der unten stehenden Schwimmabzeichen sie denn gerne hätten. Gemeinsam gehen wir dann ans Schwimmbecken, sichern eine Bahn ab und schon kann es los gehen. Schwimmprüfungen dienen der Förderung einer allgemeinen Grundausbildung im Schwimmen und in der Selbstrettung.
Beginnen wir ganz am Anfang: für sogenannte Frühschwimmer (altersunabhängig) gibt es das

Seepferdchen:
- Sprung vom Beckenrand mit direkt anschließendem 25 m Schwimmen in einer Schwimmart in Bauch- oder Rückenlage. (Grobform, während des Schwimmens in Bauchlage erkennbar ins Wasser ausatmen)
- Heraufholen eines Gegenstandes mit den Händen aus schultertiefem Wasser (Schultertiefe bezogen auf den Prüfling)
- Kenntnis von Baderegeln
Das Seepferdchen ist zwar ein Abzeichen, aber noch kein Nachweis für sicheres, alleiniges Schwimmen. Dafür benötigt man eines der drei nachfolgenden, seit 2021 im Deutschen Schwimmpass zusammengefassten Schwimmabzeichen:

Deutsches Schwimmabzeichen Bronze:
- Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 15 Minuten Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 200 m zurückzulegen, davon 150 m in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 50 m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten)
- einmal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen eines kleinen Gegenstandes (z.B. kleiner Tauchring).
- Ein Paketsprung vom Startblock oder 1-m-Brett
- Kenntnis von Baderegeln

Deutsches Schwimmabzeichen Silber:
- Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 20 Minuten Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 400m zurückzulegen, davon 300m in Bauch- oder Rückenlage, in einer erkennbaren Schwimmart und 100m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten)
- zweimal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen je eines kleinen Gegenstandes (z.B. kleinen Tauchringen)
- 10 m Streckentauchen mit Abstoßen vom Beckenrand im Wasser
- Ein Sprung aus 3 m Höhe oder 2 verschiedene Sprünge aus 1m Höhe
- Kenntnis von Badregeln und Verhalten zur Selbstrettung (z.B. Verhalten bei Erschöpfung, Lösen von Krämpfen).

Deutsches Schwimmabzeichen Gold:
- Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 30 Min. Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 800 m zurückzulegen, davon 650 m in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 150 m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten)
- Startsprung und 25 m Kraulschwimmen
- Startsprung und 50 m Brustschwimmen in höchstens 1:15 Minuten
- 50 m Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit oder Rückenkraulschwimmen
- 10 m Streckentauchen aus der Schwimmlage (ohne Abstoßen vom Beckenrand)
- Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen von drei kleinen Gegenständen (z.B. kleinen Tauchringen) aus einer Wassertiefe von etwa zwei Metern innerhalb von 3 Minuten mit höchstens 3 Tauchversuchen
- ein Sprung aus 3 m Höhe oder 2 verschiedene Sprünge aus 1 m Höhe
- 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen
- 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen (wird von uns vorher gezeigt)
- Nachweis folgender Kenntnisse:
- Baderegeln
- Hilfe bei Bade- Boots und Eisunfällen
- (Selbstrettung und einfache Fremdrettung)
Und nun klären wir noch die Frage "Wie wird man denn so ein Wasserwächtler?" - Die Wasserwacht Kirchdorf beginnt nach jeder Badesaison mit dem Wintertraining im Erolzheimer Hallenbad, damit u.a. die Pölsterchen vom Wachdienst machen wieder weniger werden. Der Beginn wird in den Mitteilungsblättern der umliegenden Gemeinden bekanntgegeben. Denn wer rastet, der rostet! In der 2.Hälfte dieses Trainings bilden wir zum Rettungsschwimmer aus. Teilnehmen kann jeder, der schwimmen kann und der Lust hat in unserem Verein Mitglied zu werden. Mit einem dieser Schwimmabzeichen und einem neuen Erste-Hilfe-Kurs ist man später dann berechtigt unserem Verein beizutreten. Es gibt drei Varianten von Rettungsschwimmabzeichen mit den erforderlichen Leistungen:

Deutsches Rettungsschwimmabzeichen in Bronze -
Mindestalter 12 Jahre:
- 200 m Schwimmen in höchstens 10 Minuten, davon 100 m in Bauchlage und 100 m in Rückenlage mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit
- 100 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 4 Minuten, anschließend im Wasser entkleiden
- 3 verschiedene Sprünge aus etwa 1 m Höhe
- 15 m Streckentauchen
- 2 x Tieftauchen von der Wasseroberfläche, einmal kopfwärts und einmal fußwärts innerhalb von 3 Minuten mit zweimaligem Heraufholen eines 5-kg-Tauchringes oder eines gleichartigen Gegenstandes aus einer Wassertiefe zwischen 2 und 3 m
- 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen
- Nachweis der Kenntnisse zur Vermeidung von Umklammerungen
sowie Fertigkeiten zur Befreiung aus
- Halsumklammerung von hinten
- Halswürgegriff von hinten
- 50 m Schleppen mit je einer Hälfte der Strecke Kopf- oder Achselgriff und dem Standard-Fesselschleppgriff
- Kombi-Übung, die ohne Pause in der angegebenen Reihenfolge
zu erfüllen ist:
- 20 m Anschwimmen in Bauchlage, dabei auf halber Strecke Abtauchen auf 2-3 m Wassertiefe und einen 5-kg-Tauchring heraufholen, diesen anschließend wieder fallen lassen und mit dem Anschwimmen fortsetzen
- 20 m Schleppen eines Partners
- Demonstration des Anlandbringens
- 3 Minuten Vorführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)
- Theorieteil: Nachweis der folgenden Kenntnisse:
- Gefahren am und im Wasser
- Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung)
- Vermeidung von Umklammerungen
- Atmung und Blutkreislauf
- Hilfe bei Verletzungen und Ertrinkungsunfällen, Hitze- und Kälteschäden
- Aufgaben der Wasserwacht

Deutsches Rettungsschwimmabzeichen in Silber -
Mindestalter 15 Jahre und ein Erstehilfelehrgang, der nicht älter als 3 Jahre ist:
- 400 m Schwimmen in höchstens 15 Minuten, davon 50 m Kraulschwimmen, 150 m Brustschwimmen und 200 m Schwimmen in Rückenlage mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit
- 300 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 12 Minuten, anschließend im Wasser entkleiden
- Sprung aus 3 m Höhe
- 25 m Streckentauchen
- 3 x Tieftauchen von der Wasseroberfläche, zweinmal kopfwärts und einmal fußwärts innerhalb von 3 Minuten mit dreimaligem Heraufholen eines 5-kg-Tauchringes oder eines gleichartigen Gegenstandes aus einer Wassertiefe zwischen 3 und 5 m
- 50 m Transportschwimmen: Schieben, in höchstens 1:30 Minuten
- Nachweis der Kenntnisse zur Vermeidung von Umklammerungen
sowie
Fertigkeiten zur Befreiung aus
- Halsumklammerung von hinten
- Halswürgegriff von hinten
- 50 m Schleppen in höchstens 4 Minuten, beide Partner in Kleidung, je eine Hälfte der Strecke mit Kopf- oder Achsel- und einem Fesselschleppgriff (Standard-Fesselschleppgriff oder Seemannsgriff)
- Handhabung und praktischer Einsatz eines Rettungsgeräts
(z.B. Gurtretter, Wurfleine oder Rettungsring)
- Kombi-Übung, die ohne Pause in der angegebenen
Reihenfolge zu erfüllen ist:
- Sprung ins Wasser (Kopf- oder Startsprung)
- 20 m Anschwimmen in Bauchlage, dabei auf halber Strecke auf 3-5 m Wassertiefe abtauchen und einen 5-kg-Tauchring (oder gleichartigen Gegenstand) heraufholen, diesen anschließend wieder fallen lassen und mit dem Anschwimmen fortsetzen
- Lösen aus einer Umklammerung durch einen Befreiungsgriff
- 25 m Schleppen eines Partners
- Sichern des Geretteten
- Anlandbringen des Geretteten
- 3 minütige Vorführung der Wiederbelebung (HLW)
- Theorieteil: Nachweis der folgenden Kenntnisse:
- Gefahren am und im Wasser
- Rettungsgeräte
- Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung)
- Rechte und Pflichten bei Hilfeleistung
- Vermeidung von Umklammerungen
- Atmung und Blutkreislauf
- Rechte und Pflichten bei Hilfeleistungen
- Erste Hilfe
- Aufgaben und Tätigkeiten der Wasserwacht

Deutsches Rettungsschwimmabzeichen in Gold -
Mindestalter 16 Jahre und Nachweis des DRSA Silber, nicht älter als 3 Jahre:
- 300m Flossenschwimmen in höchstens 6 Minuten, davon 250m in Bauch- oder Seitenlage und 50m Schleppen, Partner in Kleidung (Kopf- oder Achselschleppgriff)
- 300 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 9 Minuten, anschließend im Wasser entkleiden
- 100 m Schwimmen in höchstens 1:40 Minuten
- 30 m Streckentauchen, dabei von 10 kleinen Ringen oder Tellern, die auf einer Strecke von 20 m in einer höchstens 2 m breiten Gasse verteilt sind, mindestens 8 Stück aufsammeln
- 3x Tieftauchen in Kleidung innerhalb von 3 Minuten; das erste Mal mit einem Kopfsprung, anschließend je einmal kopf- und fußwärts von der Wasseroberfläche mit gleichzeitigem Heraufholen von jeweils zwei 5-kg-Tauchringen oder eines gleichartigen Gegenstandes die etwa 3 m voneinander entfernt liegen (Wassertiefe zwischen 3 und 5 m)
- 50 m Transportschwimmen, beide Partner in Kleidung: Schieben oder Ziehen in höchstens 1:30 Minuten
- Fertigkeiten zur Vermeidung von Umklammerungen sowie
Befreiung aus
- Halsumklammerung von hinten
- Halswürgegriff von hinten
- Kombi-Übung, die ohne Pause in der angegebenen Reihenfolge
zu erfüllen ist:
- Sprung ins Wasser (Kopf- oder Startsprung)
- 25 m Schwimmen in höchstens 30 Sekunden
- Abtauchen auf 3-5 m Tiefe, Heraufholen eines 5 kg-Tauchringes oder eines gleichartigen Gegenstandes, diesen anschließend fallen lassen
- Lösen aus einer Umklammerung durch einen Befreiungsgriff
- 25 m Schleppen eines Partners in höchstens 60 Sekunden mit einem Fesselgriff
- Sichern des Geretteten
- Anlandbringen des Geretteten
- 3 minütige Vorführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)
- Handhabung folgender Rettungsgeräte:
- Retten mit Rettungsball und Leine oder anderen zum Werfen geeigneten Rettungsgeräte: Weitwerfen in einem Zielsektor mit 3 m Öffnung in 12 m Entfernung: 6 Würfe innerhalb von 5 Minuten, davon 4 Treffer
- Retten mit einem sonstigen Rettungsgerät
- Handhabung gebräuchlicher Wiederbelebungsgeräte
- Theorieteil: Nachweis der folgenden Kenntnisse:
- Gefahren am und im Wasser
- Rettungsgeräte
- Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung)
- Vermeidung von Umklammerungen
- Atmung und Blutkreislauf
- Erste Hilfe
- Rechte und Pflichten bei Hilfeleistung
- Organisation und Aufgaben der Wasserwacht unter besonderer Berücksichtigung des Wasserrettungsdienstes
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Es ist bestimmt auch etwas für Sie dabei! Scheuen Sie sich nicht uns oder die Bademeister danach zu fragen. Wir stehen Ihnen bei der Leistungsabnahme mit Rat und Tat zur Seite.